Galaxy Y Testbericht – Angriff der 100€ Phones

Das Galaxy Y ist mit aktuellem VK von 109€ nochmal fast 50 Euro billger als das SE Mini, welches meiner Meinung nach schon sehr günstig angesiedelt ist, wenn man die gebotenen Funktionen mit anderen 3 Zoll NanoPC`s vergleicht.

billich willich

Ein schickes 100€ Smartphone mit einigermassen aktuellem BS muss gravierende Nachteile haben. Meine Exkursion in das Gerät im MediMarkt um die Ecke wurde aber leider durch ein kundenfeindliches, schrill-pfeifendes Alarmsystem im Keime erstickt.
Ein genervter Verkäufer, der sich garantiert die Ohren mit PU Schaum hat versiegeln lassen (wie hält er das sonst den ganzen Tag aus ?) signalisierte mir dann unmissverständlich das gelobte Credo jedes Kleinelektronik Händlers “ Kaufen, nicht anfassen !
So schnell wollte ich mich dann aber von meinem grünen Freund (100€ Schein) doch nicht trennen und bin deswegen erstmal nach hause um zu recherchieren:

ja, aber …


1.) Das Display des 5360 ist zwar kapazitiv, löst aber nur mit 240 x 320 Pixeln auf. Zudem ist der Genuss dieser Auflösung noch winkelabhängig, d.h. wenn man das Gerät leicht nach rechts schwenkt kann man eigentlich noch weniger von der Grafik erkennen.

 

 

 

 

 

 

2.) Die verbaute Kamera hinkt mit ihren 2 Megapixeln den aktuellen Standards hinterher und setzt sogar noch einen drauf: Fixed Focus heisst hier das Zauberwort,von Samsung nur liebevoll FF genannt, welches detailliertere Nahaufnahmen quasi unmöglich macht. Fotoleuchte oder Blitz darf man in dem Preissegment natürlich auch nicht erwarten, schade.

Auf die Ernüchterung folgt dann aber auch etwas Sonnenschein, denn Samsung hat nur unwesentlich an den anderen Features gespart:
Android 2.3.6 angetrieben von einem 832 MHZ Arm V6 Prozessor der auf ca. 190 MB freien Arbeitsspeicher (RAM) zurückgreift, das Ganze unterstützt von einen 1200 mAh Akku.
Zu Verbindungszwecken ist HSDPA 900 / 2100 und WiFi /b/g/n an Board. Es gibt A-GPS mit eingebautem Kompass. Einen Bewegungssensor, sogar ein FM Radio.

… doch nicht so schlecht

und so wechselte mein grüner Freund am Tag darauf doch noch seinen Besitzer. Ich habe das Gerät jetzt seit 3 Tagen und bin eigentlich zufrieden. Die „unterirdisch schlechte“ Kamera macht ihren Job für ihre Vehältnisse sogar recht gut.

 

 

 

 

 

Der FF (fixed focus) der Kamera ist von 0.95 Meter bis 1.9 Meter voreingestellt, bei letzterem optimal. Hier einmal 3 Fotos aus jeweils 1,5 meter, 1 m und 50 cm Entfernung

 

 

 

 

Der Akku wirkt ausdauernd, am Empfang und der Sprachqualität gibt es bisher auch nichts zu mosern.
Kopfzerbrechen bereitet mir allerdings das Display. Bei festerem drücken fällt auf, daß es durch das dünne Glas nicht wirklich gut geschützt ist. In den Ecken ist die Bedienung des Touchscreen zudem ungenau.
Der schlanke Formfaktor ist hingegen sehr angenehm. Mit seinen 98 Gramm ist es auch kein „Taschenbeuler“.

Als Nachteilig ist die Gerätesperre zu erwähnen. Man berührt zu leicht den Ein-Aus Schalter. Dann genügt nur ein kleiner Wischer und das Gerät ist entsperrt. Es ist mir jetzt schon ein paar mal passiert das ich es in der Tasche trug und es sich selbstständig gemacht hat.

und software technisch ?

Das Systen erledigt seinen Job ruckelfrei, meine Navigationslösung Sygic benötigt allerdings ein paar Gedenksekunden bevor es startet, was aber zu verschmerzen ist. Mein Motto “ ohne root nix gut“ liess sich auch beim Y angenehm schnell in die Tat umsetzen. Während man bei anderen Geräten wie z.b. dem SE Xperia Mini erst den Bootloader entsperren muss und damit gleichzeitig der Hersteller Garantie den Laufpass gibt, begnügt sich unser 100€ Kandidat mit der Installation genau eines Paketes. Nach einem Neustart heisst uns der Superuser dann schon herzlich willkommen.

Root for Dummies:

Benötigt wird root galaxy y.zip, die Datei muss in den Hauptordner der Speicherkarte kopiert werden. Das Gerät dann ausschalten und während des Einschaltens den Power Button, Lautstärke oben und die Home Taste für etwa 5 Sekunden gedrückt halten

In dem Menü dann den Punkt apply update from sdcard auswählen. Mit den Lautstärke Tasten dann die zip Datei auswählen und mit der Home Taste bestätigen.  Reboot und fertig !

Mit der Software Chainfire 3D lassen sich nun sogar anspruchsvolle 3D Spiele überreden auf dem Y zu laufen. Mehr darüber hier in englisch

Update 1.

Ich hatte folgende Probleme mit der vorinstallierten Firmware XXKL3:

Nach verlassen des offline Modus konnten keine Anrufe und SMS mehr entgegen genommen werden. Anrufen funktionierte. Nach einem update über den ODIN Flasher auf Version XXLA4 gehören diese der Vergangenheit an.

Update 2.

O2 verkauft das Gerät nun als Prepaid Bundle für 59€. Das Gerät hat einen Simlock der offiziell für 99€ oder inoffiziell auf samsungimeiunlock.com für knapp 20€ entsperrt werden kann

Fazit:

Y bedeutet erstmal nicht das Ende von HandY,  sondern lässt sich als gelungenen Kompromiss zwischen schmalem Geldbeutel und vollwertigen Smartphone betrachten. Wer auf gutes Display verzichten kann und seine Kamera soweiso nur für Schnappschüsse benutzt sollte sich den Taschenschmeichler einmal genauer anschauen.

3 Responses to Galaxy Y Testbericht – Angriff der 100€ Phones

  1. […] Hier weiterlesen Gefällt mir:Gefällt mirSei der Erste, dem dieser post gefällt. […]

  2. diggor sagt:

    habe es mir jetzt auch geholt, die 0h two Version für 59€ ..weisst du wo es das housing in weiss gibt ?

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